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Lyriel: Leverage (Review)
Artist: | Lyriel |
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Album: | Leverage |
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Medium: | CD | |
Stil: | Gothic/Celtic/Melodic Metal |
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Label: | AFM Records | |
Spieldauer: | 34:55 | |
Erschienen: | 24.02.2012 | |
Website: | [Link] |
Ganz ehrlich: Die Zeiten, in denen ich auf Female Fronted Metal stand, wähnte ich schon lange abgeschlossen. Gothic Metal? Nein, danke. Mit keltischen bzw. mittelalterlichen Einflüssen? Um Gottes Willen. Und dann so was: „Leverage“ von LYRIEL hat mich komplett umgehauen. Wie aus dem Nichts, ohne, dass ich zuvor auch nur eine Note der drei Vorgängeralben gekannt hätte.
Was LYRIEL so einzigartig macht, ist zum einen der Stilmix. Grundsätzlich ist die Combo im Gothic Metal unterwegs, bietet aber auch genügend Versatzstücke aus dem Bereich des Celtic Rock, und auch der klassische Heavy Metal sowie zarte Balladentöne kommen hier keinesfalls zu kurz. Zum anderen ist es Sängerin Jessica Thierjung, die alle 08/15-Trällerelsen locker in die Tasche steckt. Kein Vergleich zu den fürchterlich gleichförmig piepsenden Liv Kristines dieser Welt. Kraftvolle Rockröhre? Kein Problem für Thierjung. Gefühlvolle Balladen? Singt sie mit links!
LYRIEL sind zudem meilenweit davon entfernt, ausgelutschte Melodien zu servieren. Noch mal ganz ehrlich: Wenn ich in einem Review etwas wie „Mix aus Gothic, Celtic und Melodic Metal“ lesen würde, wäre garantiert, dass ich einen weiten Bogen um diese Scheibe machen würde, aber, verdammt soll ich sein, bei LYRIEL passt das einfach perfekt zusammen. Auch weil die Band nicht den Fehler vieler anderer Combos macht, Melodien durch Keyboard-Aufgetürme plakativ nach vorne zu drücken. Sondern sie vertraut weitgehend auf die Stimme ihrer Sängerin, die die Richtung vorgibt; basierend auf einem äußerst soliden Rock- und Metal-Fundament dirigiert sie subtil die melodische Ausrichtung.
Angefangen beim melodisch-mitreißenden Opener „Leverage“ über das folkende „Parting“, das düster-schwere „Voices In My Head“ (was für ein Gottrefrain!), die zerbrechlich wirkende Gänsehautballade „The Road Not Taken“ (wer wissen will, was eine ausgefallene Melodie-Idee ist: reinhören!), den nächsten Überhit „White Lily“... ach, was rede ich: Neun Songs sind auf dem Album, die Anzahl der Volltreffer tendiert ganz stark in Richtung alle Neune.
Selbst die deutschsprachigen Songs „Aus der Tiefe“ und „Wenn die Engel fallen“ (hier schmettern die fantastische Sängerin und SCHANDMAUL-Frontmann Thomas Lindner ein herrlich schmachtend-schmalziges Duett), die lyrisch eine Steilvorlage zum Fremdschämen geben könnten, wissen zu gefallen – LYRIEL umschiffen jedes parat stehende Fettnäpfen mit traumwandlerischer Sicherheit. Metal, Gothic, Celtic, nennt es wie ihr wollt – LYRIEL rocken.
FAZIT: Weibliche Vocals, Cello- und Violinen als Dauerbegleiter, teilweise deutsche Texte, große Melodien – LYRIEL haben Stilzutaten, die viele Hörer flüchten lassen. Ich weiß. Wer sich aber ohne Vorurteile auf „Leverage“ einlässt, bekommt einen wahren Ohrgasmus geboten; das an der Grenze zur Perfektion wandelnde Produkt einer Band, die weiß, was sie will, die weiß, was sie kann. Und die sich vor allen Dingen viel, viel mehr traut als all die anderen gesichtslosen Gothic-Metal-Bands. Daumen ganz weit nach oben! Einziger Wermutstropfen: Die extrem kurze Spielzeit. Die limitierte Digipak-Edition enthält immerhin noch zwei Bonustracks (darunter eine Coverversion von „Everything Is Coming Up Roses“) und den Videoclip zum Titelsong.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- When It’s Coming To An End...
- Leverage
- Parting
- Voices In My Head
- The Road Not Taken
- White Lily
- Aus Der Tiefe
- Wenn Die Engel Fallen
- Side By Side
- Repentance
- Bass - Steffen Feldmann
- Gesang - JessicaThierjung
- Gitarre - Oliver Thierjung, Tim Sonnenstuhl
- Schlagzeug - Marcus Fidorra
- Sonstige - Linda Laukamp (Cello), Joon Laukamp (Violine)
- Leverage (2012) - 13/15 Punkten
- Skin And Bones (2014) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
hardy
gepostet am: 10.05.2012 |
OK! Ick kenne AUTUMN TALES und fand das Teil "echt Klasse". Dachte mir aber auch, "Kennste ein Album, kennste alle". Nun gut, ich hols mir demnächst, aber "WEHE!" das Ding ist nicht so gut wie, dieses Review es vermuten lässt. |
hardy
gepostet am: 15.02.2013 User-Wertung: 13 Punkte |
Also..., habe es endlich geschafft, mir das Album zu holen und ich muss sagen... Hmm...! Als erstes ist mir aufgefallen, das man im vergleich zum Vorgänger AUTUMNTALES, verdächtig oft auf den Einsatz der Violinen "verzichtet" hat. @Lothar "Die Violinen sind kein Dauerbegleiter, ist aber vielleicht Ansichtssache". Offenbar ist die Marschrichtung gen MAINSTREAM, was im ersten Moment negativ klingen mag, aber nicht so gemeint ist. Die Song's sind allesamt sehr eingängig arrangiert, "ohne" das man das Gefühl hat, "Den Song hab ich doch schon mal irgendwo gehört!". LYRIEL sind meiner Meinung nach, eine der wenigen Band's die es schaffen, ihre Song's in herrlich "unverbrauchte" Melodien zu kleiden. Ein oder Zwei DEUTSCHE Song's mehr, wären vielleicht "noch" besser gewesen, aber insgesamt macht man mit LEVERAGE absolut nicht's falsch. Ein echtes "GUTE LAUNE" Album, was bei einer Gothic Metal Band, von mir, nur im übertragenen Sinne zu verstehen sein soll. @Lothar, wegen der kurzen Spielzeit von LEVERAGE. > Ich kann mich noch, vor etlichen Jahren, an ein CD-Review zu IMMORTAL's BLIZZARD BEAST's in den Printmedien erinner'n. Da stand, "Lieber kurz und knackig, als langweilig und langathmig". Selbiges gilt auch für LEVERAGE. "KLASSE ALBUM"!!! |
Gaabriellieft
gepostet am: 27.03.2017 User-Wertung: Punkte |
Можно поподробней?
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